Last call

Ja wieder einmal ist es soweit. Die letzte Woche ist angebrochen. Es gilt Abschied zu nehmen und sich an den Gedanken zu gewöhnen, wieder am schweizer Alltag teilzunehmen. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. 

Als wäre Sicamouse auch traurig über unsere Abreise, giesst es die letzte Woche wie aus Eimern. Der Natur tut das gut. Der „Fireban" ist aufgehoben und die Einheimischen können nun wieder dem BBQ auf offenem Feuer fröhnen. Wir unternehmen noch einen Ausflug nach Silverstar. Im Winter ein Skigebiet, bietet der Ort im Sommer alles was das Wander- und Bikerherz begehrt. Die Sessellifte werden für den Velo-Transport aufgerüstet und bringen Downhiller und Wanderer in die Höhe. Wir gehören zu den Letzteren. Ein super Tag bevor die regnerische Woche beginnt. Wobei wir an der Temperatur an merken – es wird Herbst in Kanada.

Wir geniessen noch die letzten Holzhack-Arbeiten, die Einweihung des Wanderpfads den wir den Sommer durch gebaut haben und Fussballsessions (jaja ihr habt schon richtig gelesen FUSSBALL!!!!!) mit den Baslern (wir spielen BASEL gegen ZÜRICH :-).

Ja, wie auf jeder Reise haben wir auch in diesen 4 Monaten so einiges dazu gelernt. Z.B. was es heisst sich effektiv durch die Wildnis zu schlagen, das Moskitos auch mitten am Tag stechen, wie ein Fisch auseinander genommen wird, dass Katzen Fledermäuse... und Eulen Katzen jagen, wieviel Arbeit hinter einem Wanderweg steckt, dass ich doch tatsächlich Nudelsalat und Pink Floyd mag, was man alles so einfrieren kann, dass Starbucks doch nicht sooooo schlecht ist, dass es in Kanada so heiss werden kann wie in Indien, warum sauberes Wasser nie selbstverständlich ist und Ice Cream in allen erdenklichen Geschmäcker hergestellt werden kann.

So long, see you in Switzerland...

Roadtrip durch die Rocky Mountains

Roadtrip durch die Rocky Mountains

Wir beschlossen uns, bevor wir unser Auto wieder verkaufen, einen Roadtrip durch die Rockies zu unternehmen.  Zuerst führt uns die kleine Reise nach Norden. Über Kamloops fahren wir Richtung Prince George. Die Hitze „zwingt“ uns einen Bade-Stopp einzulegen. Zum Glück gibt es in Kanada immer wieder Seen die zu einer Abkühlung einladen. Das erste Nachtlager schlagen wir in Tète Jaune Cache auf. Am Fraser River kommen wir in den Genuss eines französischen Kochs und schlemmen Lachs, Gemüse und Beilagen. Die Nacht ist angenehm kühl – das sind wir uns gar nicht mehr gewöhnt! Tags darauf fahren wir zum Mount Robson National Park. Wir entscheiden uns eine kleine Wanderung zum Kinney Lake zu machen. Der See liegt am Fusse des Mount Robson. Eine Eindrucksvolle Szenerie. Mehrtägige Wanderungen sind hier populär. Es hat einige vorgegebene Zeltplätze, welche jeweils eine Tageswanderung auseinander liegen. Nach einigen Stunden sind wir zurück beim Auto und fahren nach Jasper für unsere zweite Nacht.

Sommer in Sicamous

Sommer in Sicamous

Der Sommer ist voll im Gange. Der See dient als Spielwiese für Wakeboarder, Jetskies und Rennboote. Die Hausboote, für welche Sicamous bekannt ist, sind alle irgendwo auf dem See verteilt. Das Wetter ist seit Wochen in einem Höhenflug. Die Höchsttemperaturen sind konstant hoch. 36℃ und mehr sind keine Seltenheit. Ab 13.00 Uhr wird die Arbeit in der Sonne zur Qual. Nur ein Sprung in den kühlen See kann hier noch helfen. Alles läuft am Nachmittag etwas gemächlicher zu dieser Jahreszeit.

2000 Miles to Sicamous

2000 Miles to Sicamous

Die Rückreise nach Kanada hat begonnen. Wir verlassen Los Angeles Nordwärts. Ein letzter Besuch in Ovids Atelier in Pasadena. Anschliessend durch den Angeles National Forest in die Hitze der Mojave Wüste. Doch bereits nach wenigen Stunden sind wir in Bishop. Auf fast 2000 Meter über Meer ist es doch schon wieder sehr angenehm. Ausser ein paar Fischern und einem Waschbären, ist bei unserem ersten Nachtlager nicht viel los. Auch die Moskitos sind zurückhaltend. Wir gehen mit der untergehenden Sonne ins Bett.

Alle Wege führen nach Los Angeles

Alle Wege führen nach Los Angeles

Wie immer wenn wir uns irgendwo im Westen befinden, kommen wir nicht um LA herum. Nicht nur weil wir die Stadt und ihre Vipes lieben, sondern auch weil wir viele richtig gute Freunde in dieser Metropole haben. Da wir uns auf dem Rückweg etwas Zeit lassen möchten um das eine oder andere noch zu besuchen, fahren wir auf dem Weg in den Süden ziemlich direkt nach LA. Die I-5 runter in 3 Tagen. Übernachtet wird, wie in guten alten Zeiten, auf dem Walmart Parkplatz.

Der Weg ist das Ziel

Der Weg ist das Ziel

Das Stück Land, auf dem Richis Haus steht, ist umgeben von Wald. Bäume soweit das Auge reicht. Sozusagen Niemandsland. Eine steilere Passage beginnt gleich hinter Richis Grundstück. Weit oben ergiebt sich durch Felsformationen eine Lichtung im Hang. Von dort aus hat man die beste Aussicht auf das Tal. Wenn man sich auf dem Weg zu diesem romantischen Ort macht, muss man sich richtig durch den Dschungel kämpfen und aufpassen, dass nicht irgendwo eine steile Felswand den Weg versperrt oder man sich sogar verirrt. Es ist also nicht unbedingt ein Sonntagsspaziergang.

Unser neues Auto und der Trip nach Vancouver

Unser neues Auto und der Trip nach Vancouver

Wir haben kurz vor ihrer Abreise das Auto von Maurizia und Beni gekauft. Einen weissen Pontiac Trans Sport mit 0.3 Mio Kilometern auf dem Tacho. Seit dem sind wir wieder Mobil und haben umgehend einen kleinen Roadtrip gestartet.

Wir sind für ein leicht verlängertes Wochenende nach Vancouver gefahren. Auf der Hinreise kamen wir so richtig ins Unwetter. Super starker Regen. Schneller als 70 Km/h ging nicht. Die Lage änderte sich dann nochmals stark, als wir auf der i97c auf 1720 Meter über Meer in den Schnee kamen. Dies überstanden wir aber mit Bravur. Wir übernachteten anschliessend in Hope ca. 140 Km vor Vancouver.

Viel gelaufen

Viel gelaufen

Nach knapp einem Monat in Kanada sind wir nun richtig angekommen. Nach einigen Arbeiten im Garten und dem Holzfällen sind nun die ersten Zeichen der Arbeit sichtbar. Die verschiedenen Holzlager sind für den nächten Winter gefüllt, die Holzstösse mit dem neuen Holz wieder aufgerichtet. Auch im Garten kommen die ersten Triebe. Mit der immer stärker werdenden Sonne schiesst alles aus dem Boden. 

Sinnvolles

Sinnvolles

Wir sind nun zwei Wochen bei Richi in Kanada. Es fühlt sich an als wäre es schon viel länger. Es stimmt hier einfach. Ein gutes Gefühl! 

Die erste Woche durften wir uns daran gewöhnen, dass wir keinen Stress haben. Nichts muss sofort fertig sein. Alles hat seine Zeit. Für uns, die aus dem total durchorganisierten Alltag kommen, ist es eine grosse Umstellung. Eine Arbeit an zu reissen, diese dann liegen lassen, da gerade etwas anderes anfällt und zwei Tage später die niedergelegte Arbeit wieder aufnehmen. Gewöhnungsbedürftig. Wir lernen gerade uns auf die Natur einzulassen.